Ein kleiner Blick zurück
Wie in den letzten Jahren versuchen wir hier nur einen schlichten schematischen Rückblick auf unsere Veranstaltungsreihe zu geben: Woran läßt sich Erfolg oder Mißerfolg messen? An der Zahl der BesucherInnen, an deren Zufriedenheit, an der Präsenz in den Medien, schul-lesbischen wie stino, an der finanziellen Bilanz? Alle Punkte haben ihre Bedeutung und verdienen es, ein wenig genauer betrachtet zu werden:
Zahl der BesucherInnen:
Mit ca 1550 BesucherInnen von 20 Veranstaltungen an 26 Terminen ergibt sich im Vergleich zu den letzten Jahren ein krasser Rückgang (2002: ca. 2200 BesucherInnen / 2001: ca. 2100 / 2000: ca. 1900 / 1999: ca. 1950). Worin das begründet ist, können die Veranstalter nur spekulieren.
Vielleicht hast Du ja Lust, uns Deine Meinung hierzu mitzuteilen ?! an HoKuDu.
Klar, daß die Warm-Up-Party mit ca. 320 Gästen und die 5 Filme an 11 Terminen und ca. 640 Gästen wieder dominieren. Deutlich wird aber auch, daß die Filme im Vergleich zum Vorjahr weniger als die Hälfte BesucherInnen gefunden hatten. Die Vortragsveranstaltungen an der Uni richteten sich auf Grund der Themen nicht ans Massenpublikum, waren dafür aber mit im Mittel 25 Gästen nicht schlecht besucht. Ein Negativ-Ausreißer war hier leider die Podiumsdiskussion zum Thema "Sex mit HIV". Bei dem Thema müssen wohl ganz andere Wege der Kommunikation gefunden werden.
Auch das Live-Unterhaltungsprogramm wurde unterschiedlich gut angenommen. Telmo Pires ließ die Säule bersten (ca. 110); Carolina Brauckmann übertraf die Erwartungen der Veranstalterinnen (ca. 70); Gitta Büchner in der Stadtbibliothek zog auch mehr BesucherInnen (ca. 50) als Andreas Steinhövel zur Lesung im Vorjahr; und Wolfgang Müller lockte mit seinen Aktfotos erfreulich viele Interessierte zur Vernissage (ca. 40). Für den 1. Versuch war die Bilanz der Karnevals-Gala mit ca. 110 Gästen nicht schlecht, aber doch weit hinter den Erwartungen der Veranstalter. Dasselbe muß leider für das Kabarett mit Caspar und Bianca (ca. 30) sowie den schwulen Chor Homophon (ca. 75) gesagt werden. Auch die Lesung mit Holger Möllenberg und Stefan Runge im Tausendundeinbuch fanden unverdient geringe Beachtung (ca 15).
Öffentlichkeits- und Medien-Präsenz:
Über die Präsenz in den Medien verfolgen wir vor allem 2 Ziele: Die Veranstaltungen bekannt zu machen und Homosexualität in seinen vielfältigen Facetten auch in den heterosexuellen Medien - grad auch in Duisburg - zu thematisieren. Das hat zwar nicht bei allen Zeitungen und Monatsblättern gleichermaßen gut geklappt. Insgesamt können wir aber recht zufrieden sein.
Von den Duisburger Tageszeitungen hat die NRZ wieder am ausführlichsten berichtet. Als einzige hat sie eine Veranstaltung besucht - den schwulen Chor - und darüber geschrieben. Die WAZ widmete uns nicht so viel Aufmerksamkeit. Darüber hinaus ist beachtenswert, daß die Rheinische Post dieses Jahr ihre Zurückhaltung etwas überwunden hatte und im Februar sogar eine Übersicht über die Reihe brachte.
Daß die Werbung-finanzierten Wochenblätter offensive, homosexuelle Themen lieber auslassen, sind wir eigentlich gewohnt. So überraschte der Wochen-Anzeiger mit einer umfangreichen - leider etwas verspäteten - Übersicht. Auch das Stadt-Panorama kündigte einige Termine an.
Die wesentlichen Programmzeitschriften (der duisburger, Applaus, Coolibri, Marabo und Prinz) hatten nicht nur die meisten Termine angekündigt, sondern teilweise auch toll gestaltete Artikel zur Reihe. Allerdings hielten sich Marabo und Prinz erstaunlich zurück. Die schwul-lesbische Presse (Box, Eurogay und Exit) hatte unseren Terminen einen auffallenden und angemessenen Platz eingeräumt. Die schwul-lesbischen Magazine Christopher-FM und Pink-Channel im Bürgerfunk von Radio-DU hatten im Vorfeld der Reihe und rückblickend tolle Beiträge gebracht, die teilweise noch über die Homepages abrufbar sind.
Finanzen:
Da HoKuDu ohne jegliche Rücklagen dasteht, mußte diese Reihe wieder sehr zurückhaltend geplant werden. Auf Kosten von HoKuDu wurde nur das Chor-Konzert selbst organisiert, das glücklicherweise durch Zuschüsse von AkDuLuS finanziell abgesichert wurde, die wegen der zu geringen Resonanz auch benötigt werden. An weiteren Ausgaben sind nur die für Werbung in Form der Programmfaltblätter und der Exit-Anzeige nennenswert. Die Faltblätter finanzierten sich durch 2 Anzeigen von AkDuLuS und "Schwules Netzwerk NRW". Die Anzeige hatte leider keine Deckung durch Einnahmen der Veranstaltungsreihe. Die Kosten werden vom HoKuDu-Verein getragen (aus seinen Mitgliedsbeiträgen).
Darüber hinaus sind für die ReferentInnen der eintrittsfreien Vortragsveranstaltungen erhebliche Kosten angefallen. Diese wurden praktisch komplett von AkDuLuS getragen.