Wie in den letzten Jahren versuchen wir hier nur einen schlichten schematischen Rückblick auf unsere Veranstaltungsreihe. Vorab möchten wir aber auf mehrere Besonderheiten der 17. Reihe hinweisen:

  • Die Reihe hatte einen neuen Termin. Sie fand nicht wie in den 16 Jahren zuvor im März statt, sondern im November (bis Anfang Dezember).
  • Bedingt durch den Termin konnten Veranstaltungs-Kooperationen mit der Aids-Hilfe und deren Aktivitäten zum Welt-Aids-Tag erfolgen. Besonderes Highlight war hier das Benefiz-Kammerkonzert mit Musikern der Duisburger Philharmoniker, denen ein ganz besonderes Dankeschön gebührt.
  • Zum ersten Mal dabei war das Frauen- und Lesbenreferat der Uni, das zusammen mit LiDu die (wahrscheinlich) erste Lesben-Party in Duisburg auf die Beine gestellt hatten!

Zahl der BesucherInnen:
Vier Partys hat es bisher noch bei keinem Blick zu anderen Ufern gegeben. Sie waren alle zufriedenstellend bis gut besucht. Von den anderen Veranstaltungen können wir das nicht so pauschal sagen. Mit knapp 1000 BesucherInnen von 17 Veranstaltungen (ohne die Parties) an 26 Terminen ergibt sich im Vergleich zu den letzten Jahren ein weiterer Rückgang (2003: ca. 1200 BesucherInnen, 2002: ca. 1700 BesucherInnen). Worin das begründet ist, wissen wir leider nicht. Vielleicht hast Du ja Lust, uns Deine Meinung hierzu mitzuteilen ?! an HoKuDu.

Die herausragende Veranstaltung war das von ca 140 Musikfans besuchte Benefiz-Kammerkonzert im Lehmbruck-Museum. Ein voller Erfolg!

Die 4 Filme an 13 Terminen wurden von ca. 580 Gästen angeschaut, wobei fast die Hälfte allein auf "Sommersturm" entfiel. Damit wurden die schlechten Zahlen vom Vorjahr leider noch unterboten. Möglicherweise üben Kinofilme wegen der Fernsehpräsenz von schwul-lesbischen Filmen und der Verbreitung auf DVD nicht mehr die Anziehungskraft aus wie in den ersten Jahren der Reihe. Trotzdem sind sie immer noch das Rückgrat von "Ein Blick zu anderen Ufern".

Die Vortragsveranstaltungen an der Uni richteten sich auf Grund der Themen nicht ans Massenpublikum, waren dafür aber mit im Schnitt knapp 25 Personen ähnlich wie in den Vorjahren besucht. Etwa so viele Frauen kamen auch zu der Lesung zur Uni. Auf der Lesben-Party vergnügten sich dann sogar ca 70 Frauen, ein erfreulicher Premieren-Erfolg.

Die Lesung in der Zentralbibliothek mit der vielfach ausgezeichneten Karen-Susan Fessel war mit 44 Zuhörerinnen und einem Zuhörer nicht schlecht besucht, aber vor allem ein paar mehr Zuhörer hätten es ruhig sein dürfen. Was hat die Schwulen hier abgehalten? Auf jeden Fall haben sie eine unheimlich fesselnde Referentin mit ihren amüsant vorgetragenen Episoden verpaßt. Warum nur ca. 25 Gäste die Musik-Kabarettistin Charla Drops hören und sehen wollten, ist wieder ein Rätsel. Diese Veranstaltung war gut und breit angekündigt und hat irgendwie (fast) alle verschreckt, bis zum Stammpublikum der Kleinkunstbühne Die Säule.

Bei den beiden Selbstbehauptungstraining-Workshops für Frauen bzw. für Schwule waren mit 5 Teilnehmerinnen bzw. 10 Teilnehmern ein paar Plätze frei geblieben. Leider waren nicht alle erschienen, die sich angemeldet hatten. Aber für die Anwesenden hatten sich die Workshops sehr gelohnt.

Öffentlichkeits- und Medien-Präsenz:
Über die Präsenz in den Medien verfolgen wir vor allem 2 Ziele: Die Veranstaltungen bekannt zu machen und Homosexualität in seinen vielfältigen Facetten auch in den heterosexuellen Medien - grad auch in Duisburg - zu thematisieren. Das hat in den Monatsblättern geklappt - leider aber nicht in den Tageszeitungen und Wochenblättern. Die Ankündigungen waren hier überwiegend unzureichend und besucht sowie rezensiert wurde keine der über 20 Veranstaltungen von Redakteuren.

Von den Duisburger Tageszeitungen hat die NRZ am ausführlichsten berichtet. Die WAZ war im Mittelfeld. Und die Rheinische Post hatte bis auf das Benefiz-Konzert praktisch alle Veranstaltungen verschwiegen.

Daß die Werbung-finanzierten Wochenblätter offensive, homosexuelle Themen lieber auslassen, sind wir eigentlich gewohnt, wenn wir von dem positiven Ausreißer voriges Jahr absehen.

Die frei ausliegenden und damit kostenlosen Programmzeitschriften (der duisburger, Applaus, Coolibri) hatten nicht nur die meisten Termine angekündigt, sondern teilweise auch toll gestaltete Artikel zur Reihe. Die käuflich zu erwerbenden Marabo und Prinz hielten sich dafür erstaunlich zurück.

Die schwul-lesbische Presse (Box, Exit und RIK) unterschied sich sehr stark. Während Exit ausführlich berichtete, konnte man dies von Box und RIK leider nicht sagen.

Finanzen:
Da HoKuDu ohne jegliche Rücklagen dasteht, mußte diese Reihe wieder sehr zurückhaltend geplant werden. Auf Kosten von HoKuDu konnte zum ersten Mal in der 15-jährigen Vereinsgeschichte keine Veranstaltung organisiert werden. SchwuBiLe, LiDu und Frauenreferat trugen die Kosten der Veranstaltungen an der Uni sowie die Aids-Hilfe die in ihren Räumen. Alle anderen Veranstaltungen wurden finanziell von den jeweiligen Kultureinrichtungen finanziert. Ein Dank an Die Säule, Filmforum, HundertMeister und Zentralbibliothek.

Nur die Werbung in Form der Programmfaltblätter und der Exit-Anzeige lag in der Verantwortung von HoKuDu. Die Faltblätter finanzierten sich durch 3 Anzeigen. Die in EXIT geschaltete und dankenswerterweise vergünstigte Anzeige hatte leider keine Deckung durch Einnahmen der Veranstaltungsreihe. Die Kosten wurden vom HoKuDu-Verein über Mitgliedsbeiträge getragen.

Das Benefiz-Kammerkonzert war mit einem Erlös von ca 1000 Euro zu Gunsten der Aids-Hilfe Duisburg / Kreis Wesel e.V. ein echter Erfolg. Möglich wurde dies vor allem durch den Verzicht auf Gagen seitens der Musiker und durch die großzügige Unterstützung vom Lehmbruck-Museum.