Ein paar Highlights aus der 98er Reihe haben wir nachfolgend aufgelistet. Sie sollen Dich auf den Geschmack für die aktuelle Reihe bringen. Schau doch einfach mal in Duisburg vorbei.

Oscar Wilde: Dichter, Dramatiker, Ehemann, Vater, Homosexuller und selbsternanntes Genie. Die nach der Biographie von Richard Ellman aufwendig und mit Esprit inszenierte Lebensgeschichte ist eine moderne Geschichte und doch die eines Mannes seiner Zeit. So lebt der Film von der komplexen Persönlichkeit eines Menschen, dessen innerer Reichtum ihn blind machte, der soweit voraus war, daß sie ihn mit Moral doch wieder einholte.
3.3.98 Thomas Plaichinger las aus seinem Buch "Jakob"
Spannend, humorvoll und einfühlsam werden wir in die Künderwünsche von Lesbe Merle, der besten Freundin vom schwulen Jakob eingeführt. Und das bringt bei Jakob allerhand auf Trab. 

Der 1960 geborene Thomas Plaichinger, Autor und Journalist in Hamburg, hat in der Zentralbibliothek aus Jakob vorgelesen; ein Buch, das man nicht mehr so schnell weglegt. 

Im Brennpunkt stand die Frage, ob es mit der schwulen Szene - vor allem für die Jugend - in Duisburg vorbei ist, wie sie einst aussah und welche Anforderungen die zukünftigen Schwulengenerationen an eine funktionierende Szene stellen werden. Zum Podium erschienen verschiedene Vertreter aus schwulen und lesbischen Jugend- und Seniorengruppen, Sportvereinen, ect. Es moderierte "Junge Unschuld"-Mitglied Sebastian.

Als ein Ergebnis kristallisierte sich bei der Diskussion heraus, daß ein gemeinsames Interesse an einem schwullesbischen Zentrum in Duisburg besteht. Wie wir dahin kommen können, soll in einem Folgetreffen weiterbesprochen werden. Wenn Du daran Interesse hast, schicke uns einfach eine eMail. Dann laden wir Dich, sobald der Termin steht, dazu ein.

Im frühsommerlichen New York beginnen die Wege der 15jährigen Claude und Ellen auseinanderzugehen. Waren sie bisher beste Freundinnen, so wird Claude mit Hilfe der Musikerfreundinnen Lucy und ihrem schwulen Nachbarn Luke klar, daß sie mehr will. Ellen hingegen verliert sich immer mehr in die Abgründe ihres Macho-Liebhabers. So bleibt im zarten lesbischen Hapy-End ein melancholischer Unterton. 

Mit viel Punk und Patty Smith entführt der Film in die bewegtesten Phasen des Heranwachsens, der Teenagerzeit mit ihren Mischmaschs aus Verwirrung und Hoffnung, Pathos und Sentimentalität.

15.3.98: Film: Latin Boys Go To Hell

filmforum

Ein sexy Trash-Thriller aus Brooklyn mit viel Latin Love, Kitsch und Körpern. Der 20jährige verliebt sich in seinen Cousin Ange. Der Macho Carlos will Justin, hat aber schon den unberechenbaren Braulio. Justin treibt seine unerwiderte Liebe zu Angel in die Arme (und das Bett) von Carlos, was allerdings blutige Konsequenzen hat. Persiflage auf mexikanische Seifenopern.

Nein, natürlich müssen Schwule nicht links sein. Tatsächlich ist dies nur eine Minderheit innerhalb der Minorität. Dennoch galt es jahrzehntelang als schick, sich linken Positionen anzunähern, um mit Hilfe der Linken die Emanzipation durchsetzen, oft als einzige Alternative. Schließlich schlug der anderen Fakultät von rechter Seite offene Feindschaft und krasse Ablehnung entgegen. Aber auch innerhalb der Linken wurden Schwule ausgegrenzt, nicht ernst genommen und schlimmstenfalls sogar mit dem Tode bedroht. 
Die Autoren des Buches "Die Linke und das Laster, Schwule Emanzipation und linke Vorurteile" haben aufgezeigt, wann und wo und wie Schwule und Lesben in der Geschichte der Linken, die als tolerant gilt, verraten, betrogen und diskriminiert wurden. 
21.3.98: Grenzüberschreitend: Het Herenakkoord und LUZD-Schrei

Gertrud-Bäumer-Halle

Die 23 buntgemischten Männer des Düsseldorfer Chors "LUZD-Schrei" und die fast 30 Mannen vom Chor "Het Herenakkoord" aus Arnhem haben mit einem vielseitigen Programm bestehend aus Balladen, Popsongs und klassischen Liedern einen Abend unterhaltend und spaßig bestritten, nein der Abend war absolut super. Es stimmte einfach alles. Die Show war toll, die Stimmen hervorragend, die Liedauswahl gelungen, so daß das Publikum die lieb gewonnenen Gäste aus der gut gefüllten Gertrud-Bäumer-Halle kaum gehen lassen wollte. Ciao, bis bald Sänger.
An den steigenden Erfolg der letzten Jahre anknüpfend präsentierte Pink Channel, das schwule Radiomagazin, auch dieses Jahr seine Live Show mit Kabarett, Theater, Musik und Talk vor Publikum in der rappelvollen Säule.

Nicht nur die oben zu sehenden Megaperlen waren zu Gast sondern auch Jennifer Dean, Travestiekünstlerin aus Duisburg. Sabine Ayske-Peters, die eine Studie zur unterschiedlichen Darstellung von Lesben in den Medien seit 1945 gemacht hat, Thomas Wosky, der eine Studie über den Bekanntsheitsgrad zu schwullesbischen Ausdrücken gemacht hat,
sowie Daniela Grobe vom Referat für gleichgeschlechtliche Lebensweisen in NRW. Außerdem begeisterten die schwulen Vampire in einer Eigenproduktion des Pink Channel Teams. Auch eine illustre Talk-Runde wurde geboten. Die wegen ihres nicht immer harmlosen Giftes BOX-geschätzte Nadja Natter entlockte den Gästen manch Erstaunliches aus ihren bewegten Leben.
Einen ganzen Korb voller Pilze hatte er mitgebracht, Bernd Aretz, mittlerweile alljährlicher Stammgast in Duisburg, und präsentierte sie in einem Reigen kleiner Geschichten. Aufgelockert wurde dies durch die von Uwe Kerkmann hervorragend dargebotenen Chansons. Begleitet wurde er dabei von Klaus Stehling am Klavier.

Dieser Veranstaltung hätten nur ein paar mehr Gäste gut zu Gesicht gestanden. Vielleicht lag das Problem in dem noch neuen - damit aber noch recht unbekannten - Ort "FACTORY". Aber merkt Euch diese Räumlichkeit. Da wird sicher noch einiges veranstaltet.

Zum Abschluß der Reihe organisierten die Frauen von der Lesbengruppe Spiegelbild ein großartiges Fest.

Und weil es so schön war, wollen sie auch 1999 wieder mithelfen, den Blick zu anderen Ufern auch aus Lesben-Sicht zu bereichern.